Michael Brauner
Hallo Herr Wenk,
den teilweise euphorischen Bewertungen anderer Reisender können wir uns nur insoweit anschliessen, als sie das Reiseprogramm, die Buchungsabläufe, die Visabeschaffung und die Transfers betreffen. Ansonsten aber beeinträchtigten zwei Grundübel unsere Reise:
1. Unsere Reisegruppe umfasste 37 bzw. 31 TeilnehmerInnen. Eine andere bestand aus ca. 20 Reisenden, die im eigenen Bus unterwegs waren.Und Sie hatten mir noch vor der Reise versichert, dass es bei drei Reisegruppen auch drei Busse geben wird. Dies war nicht der Fall!!
2. Die täglichen Besichtigungsprogramme waren angesichts des Verkehrs in beiden Städten, der massenhaften Reisegruppen anderer Veranstalter und des Zeitbedarfs für die Mittagessen( Abendessen wäre besser)überfrachtet. Der Tagesbeginn mit 10:00 war zwar angenehm, die Zeit danach dann aber einfach nicht ausreichend.
Dies Beides führte dazu, dass,
– alles nur im Schnelldurchgang abgewickelt wurde. Längere gewünschte Stopps waren dadurch nicht möglich
– es bei den Fahrten mit der Metro nur darauf ankam, rasch genug ein- und auszusteigen, um nicht den Anschluss an die große Gruppe zu verlieren
– wenig Zeit für die Mahlzeiten( und dann mit lauwarmen , teilweise sich wiederholendem Essen) blieb.
Bei diesen ungünstigen Bedingungen machte die Reisleiterinnen Tatjana und vor allem Polina einen guten Job.Sie sprachen gut und verständlich Deutsch und zeigten umfassende geografische, historische und kunsthistorische Kenntnisse. Vor allem Polina in St. Petersburg hatte immer eine Antwort auf viele Fragen und blieb bei allem zeitlichen Stress freundlich und hilsbereit. Sie verkörperte für uns das neue, sympatische junge Russland!
Die Übernachtungen in den Holiday Inn Express Hotels waren angenehm, nicht aber die Massenabfertigungen in den viel zu engen Frühstücksräumen. Hier ging der Stress bereits los, wenn man in langer Schlange vor dem Kaffeeautomaten bis zu 15 Minuten warten musste. Das Speiseangebot war reichlich, aber gar nicht abwechslungsreich.
Insgesamt haben wir phantastische Bauten, Plätze und Kunstwerke gesehen und dabei vor allem bei der jungen russischen Bevölkerung viele freundliche, hilfsbereite und politisch interessierte Menschen getroffen.
Das Preis-/ Leistungsverhältnis stellt sich u.E. im Hinblick auf die niedrigen Preise für Transport, Übernachtungen und Speisen in Russland als schlecht dar.
Mit Grüßen
Michael Brauner
Lieber Herr Brauner,
vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback zu Ihrer Reise.
Wir und ich persönlich freue mich sehr, dass Ihnen Moskau und meine Heimatstadt St. Petersburg gut gefallen haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar für alle Bemerkungen, gerade die kritischen, denn sie helfen uns, das Produkt weiter zu verbessern und die Abläufe zu optimieren, so dass Sie immer mit dem Programm und der Betreuung zufrieden bleiben, von A bis Z.
Sie sprechen von einer Teilnehmerzahl von 20, 31 und 37 Teilnehmern. Ich habe die Angaben geprüft und stellte fest, dass wir in der Wochen, in der wir Sie in Moskau und St. Petersburg betreuen durften, gleichzeitig weitaus mehr Reisende und Gruppen hatten. Eigentlich spricht es für ein geschicktes Handling unserer Partneragentur, dass Sie – davon nicht beeinträchtigt – Ihre Ausflüge und Führungen in einem überschaubaren Rahmen, im Bus mit ausreichend freier Sitzkapazität und einer extra abgestellten Reiseleitung genießen durften und nichts von den vielen weiteren Gruppen mitbekamen. So sollte es auch sein. Wie Sie richtig anmerken, teilen wir die Gruppen immer so ein, dass einerseits im Bus, welcher meist 50 Sitzplätze hat, ausreichend freier Raum für unsere Gäste bleibt, und andererseits, alle Reisende, die gemeinsam gebucht haben, innerhalb der gebuchten Ausflüge zusammen bleiben können. Das Wohl des Reisenden steht hier ganz vorn. Deswegen ist die Gruppengröße bei unseren Katalogreisen nie fest, sondern variabel.
Sie sprechen ein wichtiges Thema an. Der Verkehr in beiden Städten, in Moskau und in St. Petersburg, hat drastisch zugenommen. Dies führte dazu, dass beide kürzlich in den Top 10 der europäischen Städte mit den meisten Staus landeten. Ein Problem, dem wir mit unseren Tagestouren mit der Metro und zu Fuß (wird je einmal in Moskau und St. Petersburg durchgeführt) aus dem Weg gehen. So lernen Sie auch mehr von der Stadt kennen. Herr Brauner, vielen Dank, dass Sie das Thema „Essen“ ansprechen. Bei der Dauer unserer Führungen und Ausflüge von mindestens sechs und maximal acht Stunden möchte man in der Regel zwischendurch seinen Hunger stillen und einfach einmal die vielen Eindrücke verarbeiten. Was würde sich besser eignen, um dem gerecht zu werden, als ein landestypischen Mittagessen, bei dem wir die Gerichte so auswählen, dass Sie eine umfassende Vorstellung von der Küche bekommen. Außerdem stellte ich fest, dass viele Reisende nach 18 Uhr nicht mehr viel essen wollen. Bitte bedenken Sie, dass ein Teil unserer Reisegäste Theateraufführungen besuchen möchte. Diese beginnen in der Regel bereits um 19 Uhr. So fiel die Entscheidung zugunsten des Mittagessens. Die Restaurants suche ich selbst aus, esse dort regelmäßig und hoffe, dass auch Ihnen die Locations und die dort angebotenen Gerichte gut gefallen werden. Sollte es nicht der Fall sein, prüfe ich das Lokal gerne wiederholt und suche nach Alternativen, damit Sie immer zufrieden bleiben.
Die Situation mit dem Kaffeeautomaten im Frühstücksraum des Hotels Holiday Inn Express habe ich der Hotelleitung erläutert. Es wird seitens des Hotels an einer Lösung gearbeitet.
Lieber Herr Brauner, bitte erlauben Sie mir auf das Thema Preise und Lebenshaltungskosten in St. Petersburg etwas näher einzugehen. Ich darf es durchaus, da ich mehrere Monate im Jahr in St. Petersburg verbringe und somit den Vergleich zu den Kosten in Hamburg leicht ziehen kann. Wie Sie richtig anmerken, kosten Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln weniger als solche in Hamburg oder Berlin. Da ich in St. Petersburg zentral wohne, erübrigen sich viele Fahrten, weil ich vieles schnell zu Fuß erreichen kann. Um Zeit zu sparen, benutze ich oft die Metro. Fahrzeuge, welche wir bei den Ausflügen zur Verfügung stellen, sind westliche Fabrikate, z. B. hergestellt u. a. von namhaften deutschen Firmen. Die Kosten für den Erwerb und Unterhaltung solcher Fahrzeuge sind in etwa die gleichen wie in Deutschland. Wenn ich die Kosten in den Bereichen Medizin, Lebensmittel, Sport und Unterhaltung mit denen in Deutschland vergleiche, stelle ich fest, dass mein monatlicher Haushalt in St. Petersburg etwas mehr als in Hamburg strapaziert wird. Somit fällt mein eigener Vergleich ziemlich ausgeglichen aus. Die Hotelpreise in St. Petersburg sind in der Hochsaison durchaus mit denen in Berlin, München, oder Nürnberg während der großen internationalen Messen vergleichbar. Bitte prüfen Sie selbst!
Lieber Herr Brauner, ich hoffe, dass ich alle Ihre Fragen vorerst beantworten konnte und freue mich sehr, wenn ich Ihnen damit helfen konnte.
Im Namen des Teams von AL.EX Reiseservice
herzlichst Ihr
Alexander Kudriavtsev