Die Christi-Erlöserkathedrale in Moskau
Moskau – diese Metropole, die niemals schläft, und das Herz Russlands: Mittendrin ist die Christi-Erlöserkathedrale, die mehr ist als ihre Geschichte oder Vorkommnisse. Sie ist Symbol für viele Russen, das zentrale Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche und ein Ort von besonderer (Bau-)Historie.
Geschichte der Christi-Erlöserkathedrale
Zu Beginn der Kathedrale stand eine Ausschreibung: Nach dem Sieg Russlands über Napoleon Bonaparte und der Vertreibung seiner Armee aus Russland, schrieb Zar Alexander der I. ein Bauwerk aus: Das Ziel war nichts Geringeres als ein symbolischer Prachtbau, der die Macht und die Stärke Russlands symbolisieren sollte. Der Entwurf des jungen Alexander Witberg, welcher die Ausschreibung für sich entscheid, wurde schließlich aufgrund von Baumängeln nicht verwirklicht. 1832 wurde der zweite Entwurf mit den heutigen architektonischen Charakteristiken bewilligt und rund 50 Jahre und 15 Millionen Rubel Baukosten später fertiggestellt. Nach der Oktoberrevolution 1917 bestand die Christi-Erlöserkathedrale als von den Bolschewiki unerwünschte Verkörperung des Zarenreichs zunächst fort, bis die Kathedrale Anfang der 1930er Jahre zugunsten eines geplanten Kirchenbaus weichen sollte. Fertiggestellt wurde dieser Bau aufgrund des Fokus auf den Zweiten Weltkrieg nie. Mit der Perestroika in den 1980er Jahren gewann die russisch-orthodoxe Symbolik wieder an Bedeutung und die Christi-Erlöserkathedrale an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Die Bauarbeiten wurden innerhalb von wenigen Jahren fertiggestellt und Ende 1999 eröffnet.
Architektur & Fakten
Der erste Entwurf des jungen Architekten Alexander Witberg sah ein monumentales Kirchenbauwerk mit einer Gesamthöhe vor, die die heutigen Ausmaße bei Weitem übersteigen. Architektonisch sollte der Kirchenkomplex dabei an die Kuppelbauweise des Petersdoms in Rom anknüpfen. Die später umgesetzte Christi-Erlöserkathedrale gab diesen Gedanken auf und man besann sich auf eine übersichtlichere Größe und andere Lage der Kathedrale. Architektonisch änderte man das Vorhaben auf die russisch-byzantinische Sakralbauweise, welche Besucher auch heute bei dem existierenden Nachbau betrachten können, der dem Original nachempfunden ist.
Der 105 x 85 Meter große Prachtbau gilt als das größte Bauwerk der Russisch-Orthodoxen Kirche weltweit. Die ausgiebigen Malereien im Inneren der Kathedrale auf rund 22.000 Quadratmetern bemalt und zu einem beachtlichen Teil sogar vergoldet. Die Christi-Erlöserkathedrale unterteilt sich in ebenjenen Innenkomplex und weiteren Räumlichkeiten, die auf den ersten Blick nicht jedem Besucher in die Augen fallen. So befindet sich unter der Kathedrale die Christi-Verklärungskirche, welche Ende der 1990er Jahre eine Neuerung zum Nachbau des Komplexes darstellte. Von der Aussichtsplattform haben Besucher der Christi-Erlöserkathedrale eine herrliche Aussicht über das weitläufige Moskau.
Wissenswertes & Tipps
Die Christi-Erlöserkathedrale öffnet für Besucher täglich von 10:00-17:00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Gelegen ist der Kirchenkomplex im Zentrum Moskaus, rund 10 Gehminuten vom Roten Platz entfernt. Es ist zu beachten, dass aufgrund der religiösen Bedeutung des Ortes auf eine „angemessene Kleiderwahl“ Acht gelegt wird. So sollten bei Frauen Knie und Schultern bedeckt sein. Es gibt eine Empfehlung für weibliche Besucherinnen, ein Kopftuch zu tragen – dem aber nicht notwendigerweise nachgekommen werden muss. Männer sollten möglichst eine lange Hose tragen, ansonsten könnten Schwierigkeiten beim Einlass entstehen.
Bei Ihrer Reise nach Moskau darf die Christi-Erlöserkathedrale natürlich nicht fehlen. Bei organisierten Gruppen- oder Individualreisen lohnt es sich häufig eine geführte Besichtigung als Teil eines Reise- oder Ausflugspakets durch die Räumlichkeiten. Ihr Vorteil: Eine deutschsprachige Reiseleitung führt Sie kompetent in die Welt der Christi-Erlöserkathedrale ein. Tauchen Sie in eine Welt jahrhundertelanger Traditionen und religiöser Symbolik ein und lassen Sie sich begeistern!